Klöster, Kirchen und Kapellen

Oberalteich: Lichtbildervortrag von Hans Neueder im Kulturforum
Wallfahrtskapelle Heilbrunn
Bild: Die Wallfahrtskapelle Heilbrunn.

(ho) Wie sehr das Christentum zur Heimat gehört, zeigte am Mittwochabend Heimatpfleger Hans Neueder in einer Lichtbilderschau um Kulturforum in Oberalteich. Die zahlreichen Interessenten staunten über die Vielfalt von Kulturdenkmälern, die es im Landkreis Straubing-Bogen zu bestaunen gibt. Selbst Heimatkennern war manche Kirche, mancher Wallfahrtsort oder eine der gezeigten Kapellen und Wegkreuze unbekannt. Der Vortrag ermunterte viele zu einem Besuch oft versteckter Orte im Wald oder im Gäuboden. Viele Orte mit Kirchen und Kapellen gehen zurück auf die Klöster, die es bei uns gab oder auch noch gibt.

Während manches Kloster durch die Säkularisation verschwand, haben sich andere behauptet. Heute übernehmen sie die Seelsorge in vielen unbesetzten Pfarreien oder haben sich auf Ausbildungsstätten, Schulen oder auf die Jugendarbeit umgestellt wie Mallersdorf, Aiterhofen und Windberg. Dabei unterschied Neueder zwischen Pfarreien und Kirchen, die zu einem Kloster gehörten und von dort aus betreut wurden und Kirchen und Kapellen, die ein großer Hofherr oder ein Privatmann gebaut haben. Aber auch Kapellen in Schlössern gibt es zu bestaunen.

Ein tiefer Einschnitt war die Säkularisation, die viele Kirchen und Kapellen für überflüssig hielt und diese dann dem Verfall preisgegeben waren. Neueders Aufnahmen erstreckten sich von Weißenberg bei Schwarzach bis Niederachdorf und von Konzell bis ins Labertal und ließen auch versteckte Einöden im Wald und im Gäuboden nicht aus. Freilich, die Erfassung aller Denkmäler und Wegkreuze hätte den Rahmen des Vortrags gesprengt.

Während manche Kirche oder Kapelle verschwunden ist, wurden in der letzten Zeit viele Denkmäler restauriert und erscheinen in neuem Glanz. Aber auch viele Neubauten entstanden, wenn man an die Kapellen in Breitenweinzier, Waltersdorf und Hunderdorf und an vielen anderen Orten denkt. Diese gehen auf Initiative von Dorfgemeinschaften oder auf Gelübde zurück, sind aber nicht nur bestaunenswerte Denkmäler, sie werden durch Maiandachten, Bittgänge und auch Gottesdienste mit Leben erfüllt. Jedenfalls lohnt es sich, mit offenen Augen die Heimat zu erforschen und auch versteckte Ziele anzusteuern.


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