Feinsinniger Humor


pressebild-andre-hartmannAndré Hartmann trat im Kulturforum auf. (Foto: erö)

Chopin, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, Johann Sebastian Bach, Altbundeskanzler Schröder, Mozart, Kanzlerin Angela Merkel, Biene Maja: Wer findet zu diesen Namen einen gemeinsamen Nenner? Die Antwort lautet ganz einfach: André Hartmann! Noch nie gehört? Doch! Wer den Starkbier-Anstich auf dem Nockerberg seit Jahren verfolgt, kennt André Hartmann in der Maske als Christian Ude oder früher als Gerhard Schröder, deren Sprache, Mimik und Gestik er treffend imitierte.

Wenn André Hartmann, als Auflockerung diese und andere Politiker wie Horst Seehofer oder Edmund Stoiber in ihren sprachlichen Eigenheiten und ihrem Gehabe auf die Schippe nahm, so zeigte sich in der Veranstaltung im Rahmen Bluval-Festivals im Kulturforum ein ganz anderer André Hartmann: Ein Künstler voll Esprit und tiefgreifendem musiktheoretischem Wissen um den persönlichen Komponierstil der großen Meister. Was wollen Sie gerne hören? Die Zurufe aus dem Publikum nahm André Hartmann auf, spielte am Flügel einige Originaltakte und ging dann nahtlos über, das betreffende Musikstück zu „chopanisieren“. Aus einem „Abba-Song“ oder aus „Yellow Submarine“ von den Beatles und vielen anderen Evergreens wurden „echte“ Chopin Nocturne, Berceuse, Mazurken – und das alles aus dem Stegreif! Ein ganz besonderes künstlerisches „Schmankerl“ war die „Biene Maja“. Ausgehend von Karell Gotts Liedchen zur gleichnamigen Zeichentrickserie erläuterte André Hartmann, wer diese Melodie verarbeitet hat, oder wie er sich ausdrückte, wer von wem „geklaut“ hat: Mozart von Bach, Beethoven von Mozart, Chopin von Beethoven, alle waren, natürlich nur fiktiv, Fans der „Biene Maja-Melodie“. Wie witzig unterbreitete André Hartmann diese „Erkenntnisse“ dem begeisterten Publikum! Wie kunstvoll baute er diese kleine Melodie in die ureigensten Personalstile Bachs, Mozarts, Beethovens, Chopins ein! Feinsinniger Humor auf hohem Niveau!

Theodor Auer

 Zeitungsbericht: André Hartmann