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Presseberichte 2021
Mit freundlicher Unterstützung des Straubinger Tagblattes und den Autoren der einzelnen Texte stellen wir Ihnen in dieser Rubrik Presseberichte unserer Veranstaltungen zur Verfügung.
Diese Berichte stehen zur Verfügung:
- Andrea Höcht-Willén und Fritz Schwinghammer
- Neujahreskonzert des Niederbayerischen Kammerorchesters - 31.10.2021
- Konzert von Maxi Hornung & Hisako Kawamura - 28.09.2021
- Kammermusik à la carte! - 11.09.2021
- Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater - 24.07.2021
„I hate Music!“
Oberalteich: Konzert am Samstag, 13. November
Andrea Höcht-Willén absolvierte ihr Opern- und Konzertexamen an der Hochschule für Musik und Theater. Danach arbeitete sie über 15 Jahre als Sängerin in den Bereichen Oper, Operette und Musical. Seit 2008 lebt sie wieder in Bayern und unterrichtet seit 2009 an der Uni Regensburg in den Fächern Sprecherziehung, Sprachgestaltung und Gesang. Weiterhin arbeitet sie als Fachlehrerin für Musik an Schulen im Großraum Straubing. Inzwischen bereichert Andrea Höcht-Willén gemeinsam mit dem Pianisten Fritz Schwinghammer das Konzertprogramm der Region mit Auftritten. Das Konzertrepertoire der Sopranistin reicht von sakralen Werken des Barocks über romantische Operetten- und Liedprogramme bis hin zu anspruchsvoller moderner Komposition. Der nächste Liederabend wird am Samstag, 13. November, im Kulturforum Oberalteich stattfinden. Fritz Schwinghammer (Klavier) studierte in München Klavier, Kammermusik und Liedinterpretation. Er erhielt Auszeichnungen bei verschiedenen Wettbewerben und war Teilnehmer der Bundesauswahl „Konzerte Junger Künstler“. Mit Sängern wie Hermann Prey oder Dietrich Henschel, als Solist des Münchner Rundfunkorchesters sowie als Klavierpartner bedeutender Instrumentalisten entwickelte sich eine vielfältige Konzerttätigkeit, die ihn neben den meisten europäischen Ländern auch in die USA, nach Kanada und Japan führte. An der Musikhochschule in München leitet Prof. Fritz Schwinghammer eine Klasse für Liedinterpretation. Das Konzertprogramm stellt eine unterhaltsame Mischung aus Lieblingsliedern der Künstler Andrea Höcht-Willén und Fritz Schwinghammer dar. Beide sind Fans des Komponisten Steven Sondheim und werden unter anderem Songs aus so bekannten Musicals wie „Sweeney Todd“ performen. Musik, die eher selten in Konzertprogrammen präsentiert wird, wie die der Komponisten William Bolcom oder Arnold Schönberg wird ebenso erklingen wie ein Liederzyklus des Dirigenten und Musikers Leonard Bernstein. „I hate Music“ besteht aus fünf Liedern, die Bernstein seinem langjährigen Freund Edys Merril gewidmet hat. Den Corona-Bestimmungen folgend, wird das Konzert auf 250 Besucher ausgerichtet sein. Beginn ist um 19.30 Uhr im Kulturforum in Oberalteich. Karten gibt es beim Leserservice des Straubinger Tagblatts. Die bisher erworbenen Karten behalten ihre Gültigkeit. Eintrittspreis beträgt 26 Euro. Mitglieder erhalten eine Ermäßigung von sechs Euro.
zeitungsbericht-barocke-vielfalt.pdf
Barocke Vielfalt
Oberalteich: Neujahrskonzert
Das diesjährige Neujahrskonzert des Niederbayerischen Kammerorchesters wurde wieder und wieder verschoben, bis es jetzt endlich als Herbstkonzert im Kulturforum Oberalteich auftauchte. Manche auf der Bühne trugen Maske: ein Anblick, an den man sich wohl nie gewöhnen wird. Dirigent Gerold Huber senior nutzte die Gelegenheit, im „Neujahrskonzert“ den Herbst aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ unterzubringen. Davor erwähnte er, dass das Neujahrskonzert zum Beginn von 2020 (!) zugleich das letzte Konzert des Niederbayerischen Kammerorchesters vor langer Pause war. Vor den Ausschnitten aus Händels „Wassermusik“ gab es vier, trotz aller Barock-Bindung, sehr kontrastierende Konzerte, alle Solisten dabei aus den Reihen des Kammerorchesters stammend. Es begann mit Vivaldis „Herbst“.
Sehr informativ war nicht nur der genaue Titel abgedruckt, sondern auch das dazu passende Sonett, möglicherweise von Vivaldi selbst gedichtet. So konnte man Zeile für Zeile verfolgen, welches Geschehen Vivaldi gerade in Töne fasst. Maximilian Berger spielte den Solopart schlank im Ton und mit feinnerviger Bogenführung. Franz Schnieringer glänzte im langsamen Satz mitdurchgehenden Achtelnoten der rechten Hand. Wer kann, der kann.
Telemann hat so viel komponiert, dass für jedes Instrument etwas dabei ist. So durfte Fritz Menzel auf seiner Viola beim Konzert in G-Dur beweisen, dass sein Instrument auch solistisch viel zu sagen hat und in seiner etwas tieferen Lage durch alle vier Sätze hindurch wohltuende Klänge verströmen kann. Und als wahrer Könner spielte er vor und nach seinem Solo auch als Tuttist im Orchester mit. Vor der Pause dann noch eines der berühmtesten Konzerte: das für zwei Violinen von J. S. Bach. Anna Kagerer und Heike Fischer spielten bestens aufeinander abgestimmt und wechselten sich bei den virtuosen Passagen gekonnt ab.
Im langsamen Satz dann dieses ruhig dahinfließende, atemgestützte Musizieren. Hier, wie bei allen Konzerten, begleitete das Kammerorchester aufmerksam. Dabei spielten immer wieder auch die Solisten mit. Es wurde vom agil, stets deutlich und unterstützend dirigierenden Gerold Huber souverän durch die Kontraste barocker Gestaltung geführt. Und auch der Einfluss der historischen Aufführungspraxis wurde immer wieder hörbar.
Nach der Pause zunächst einer dieser fast völlig aus dem Bewusstsein verschwundenen barocken Schätze: das Konzert für zwei Violoncelli und Orchester von Telemann. Fred Flassig und Manfred Pferinger harmonierten durchweg und ließen den Wunsch wach werden, dieses kleine Meisterwerk öfters zu hören. Aber es ist immer noch leichter, zwei gleichwertige Geigerinnen (Bach) zu finden als zwei gleichwertige Cellisten. Flassig und Pferinger machten perfekt vor, dass es geht. Und der nur mit Solisten und Continuo besetzte langsame Satz wurde zum ganz besonderen Kleinod.
Zum Schluss kamen ein Fagott, zwei Oboen (solistisch Hideki Machida) und zwei Hörner dazu, um den festlichen Schlusspunkt zu setzen. Großer Applaus. Das echte Neujahrskonzert 2022 wird der Sohn des Dirigenten dieses Jahres leiten.
Kristian Kuhnle

Intensiv musiziert
Oberalteich: Zuhörer bei Bluval-Konzert begeistert
Im Mittelpunkt des Bluval-Konzerts im Kulturforum Oberalteich stand die mittlere dritte von fünf Cello-Sonaten Beethovens. Maximilian Hornung und Hisako Kawamura waren die vollkommen agierenden Instrumentalisten. Diese Sonate für Violoncello und Klavier wurde von beiden mit viel Leidenschaft gespielt. Überhaupt wurde den ganzen Abend, wo es sich ergab, mit Hochdruck sehr intensiv musiziert.
Beethovens A-Dur-Sonate op. 69 beginnt mit einem verträumten Violoncello. Das Klavier nimmt diesen Traum auf und spinnt ihn vorsichtig weiter. Scharfe Akzente folgen. Pizzicati und aufwärts strebende Tonleitern stellen sich ein. Souveräne Doppelgriffe kann man im Scherzo hören. Im kurzen langsamen Satz konnte man hören, was oft vergessen wird, dass Beethoven auch lyrisch und höchst kantabel komponieren konnte. Nicht nur titanisch und heroisch.
Und der letzte Satz ist ein besonderes Beispiel von Beethovens Humor, der durchaus hintersinnig und verquer sein kann. Zum Beispiel der Schluss dieser Sonate, wo sich Beethoven mit schelmischem Augenzwinkern so ganz nebenbei aus dem Staub macht. Alles lebendig und zwingend aus dem Moment heraus musiziert. Ebenso vorzüglich erklangen die Dvorak-Sonate für Violine und Klavier op. 100 am Anfang und die Franck-Sonate für Violine und Klavier in A-Dur am Ende. Nur eben nicht mit Violine, sondern mit Violoncello.
Am Beginn von Bluval konnte man die Franck-Sonate in einer Fassung für Querflöte hören. Das macht noch einigermaßen Sinn, weil Violine und Flöte hohe Instrumente sind. Aber macht es Sinn, die Violinstimme ins Violoncello zu verlegen? Eine Etage tiefer? Möglich ist es. Das bewies Hornung exzellent. Aber hörte man das, was die Komponisten eigentlich wollten? Ein zweischneidiges Schwert. Den Dvorak und den Franck mal so zu hören, ist sehr interessant. Aber ist das Hörerlebnis befriedigend, wenn man etwas hört, was die Komponisten so eigentlich nicht bezweckt haben? Als Rezensent ist man in erster Linie Anwalt der Komponisten. Man muss darauf achten, ob ihnen und ihren Werken Gerechtigkeit widerfährt. Tut es das, wenn eine helle Violinstimme in die tiefere Cello-Lage verbannt wird? Das muss letzten Endes jede und jeder selbst entscheiden. Auch inwieweit dann die originale Klavierstimme noch zur tieferen Cello-Simme passt. Fragen über Fragen stellen sich da ein.
Musiziert wurde einfach grandios. Aber ob es auch im Sinne des Komponisten ist? Ob es klanglich Sinn hat? Hornung und Kawamura hatten dieses Programm zuvor in London präsentiert. Zürich folgt. Was die Kollegen dort zum Dvorak und Franck in dieser Fassung schreiben, wäre interessant. Auch die Zugabe war eine Bearbeitung: das Schumann-Lied „Widmung“ („Du meine Seele, du mein Herz“). In Oberalteich einfühlsam gespielt. Trotzdem hat man dabei durchweg Gerhaher/Huber sehnsuchtsvoll im Ohr. Sogar die Klavierfassung von Liszt überzeugt durch ihre instrumentale Einheitlichkeit mehr.
Bei diesem Konzert wäre es von Vorteil gewesen, die Originalfassungen nicht zu kennen, um vorbehaltlos genießen zu können. Waren im Programm der Dvorak und der Franck deshalb nicht als Bearbeitungen angegeben? Aber Bluval darf das. Weil Bluval gern experimentiert und dies im Konzertalltag sonst zu wenig vorkommt. Aber die Sinnhaftigkeit darf doch nachgefragt werden.
Christian Kuhnle

Kammermusik à la carte!“
Oberalteich: Jugendorchester eröffnete Konzertreigen im Kulturforum
Ein Teil der jungen Musiker beim Konzert Foto: Edmund Speiseder
Am Samstag gastierte das Ostbayerische Jugendsinfonieorchester im Kulturforum Oberalteich. Dr. Thomas Späth, Vorsitzender des Fördervereins für Kultur und Forschung, freute sich, dieses hoch motivierte und ausgezeichnete Ensemble präsentieren zu können. „Die Kultur ist es, die der große Verlierer in dieser Pandemie war“, konstatierte er und erinnerte an das Konzert dieses Sinfonieorchesters, das vor etwa zwei Jahren in der Peter-und-Paul-Kirche zu Oberalteich noch vor der Corona-Zeit stattfinden konnte. Dem Leiter des Ostbayerischen Jugendsinfonieorchesters, Desar Sulejmani, dankte er für das Wagnis, unter den Corona-Bedingungen ein Programm zusammenzustellen, das den Leistungsstand und das Können des Ensembles wiedergibt.
Das Ostbayerische Jugendsinfonieorchester ist eine renommierte Jugendkultureinrichtung im bayerischen Raum, das seit über 25 Jahren besteht und Jugendliche bestens fördert. Da treffen sich rund 60 Jugendliche zu Probentagen, um das nächste Programm vorzubereiten. „Und das Ergebnis können Sie heute erleben!“ Dirigent Desar Sulejmani berichtete über die Probenarbeit der jungen Musiker, über deren Engagement und Ehrgeiz, den sie an den Tag legen, um das Bestmögliche aus den Instrumenten herauszuholen. Nicht zuletzt auch berichtete er über das Fördern der jungen Leute, indem speziell auf ihr Können eingegangen wird. So kann man bereits bei der Auswahl der Stücke gezielt deren Vorlieben und Fähigkeiten berücksichtigen.
Als Abschlussarbeit der Kammermusikwoche, die an der Musikakademie Alteglofsheim diesen September vorbereitet wurde, war auch das umfangreiche Programm ausgearbeitet worden, durch das der musikalische Leiter persönlich führte. Es wurde auch in der Programmgestaltung auf die Bedingungen der Pandemie reagiert und das zu erlebende Musikereignis realisiert. So präsentierten die vielen Ensembles „Musik à la carte!“, wie sie den Titel dafür selber wählten.
Duos, Trios bis hin zu einem zehnköpfigen Blechbläserensemble spielten Werke von Antonin Dvorak, Chris Hazell, August Klughart, Felix Mendelssohn Bartholdy, Francis Poulenc, Robert Schumann, Wolfgang Amadeus Mozart oder Franz Schubert. Da gab es auch Werke von Astor Piazzolla, Jan Koetsier oder Mihail Glinka.
Vor allem bei Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) führte Desar Sulejmani exemplarisch das Auf und Ab der Entwicklung des Komponisten vor. Seine Abhängigkeit, die er von der Gunst der Regierung auch in seiner Musik zum Ausdruck brachte; was für den Staat genehm oder provokant verstanden wurde; ob er geachtet, geschätzt oder ob er verpönt war. Beispielhaft stand dafür das Prelude aus dem Klavierquintett
op. 57. Es zeigt deutlich, wie er unter der Regentschaft von Stalin das in seinem Werk zum Ausdruck brachte, seine Stimmungen und Empfindungen sich in Noten wiederfinden. Das Ensemble, das dieses Werk von Schostakowitsch offerierte, gab sich besonders Mühe, diese Empfindungen umzusetzen.
Es war ein lang anhaltender Applaus, der diese Musikveranstaltung im Kulturforum in Oberalteich beschloss. Dr. Thomas Späth bedankte sich bei den über 60 Musikern des Orchesters und versprach, weiterhin die Tür für dieses Format der Musikerziehung und Musikbildung offen zu halten.
(spe)

Anspruchsvoll und sehr unterhaltsam
Oberalteich: Doctor Döblingers geschmackvolles Theater im Kulturforum
Der Seppl, der Kasperl und der Zauberer - Fotos: Edmund Speiseder
Lange hat’s gedauert, viele Male wurde er verschoben, aber am Samstag konnte er auftreten, der Doctor Döblinger. Die Kinder, deren Eltern oder Großeltern hat er bei herrlichem Sommerwetter begeistert und darin bestätigt, dass sich das Warten gelohnt hat. Dr. Christoph Günther vom Verein für Kultur und Forschung Oberalteich freute sich, dass die Kinder die Ersten seien, denen im Innenhof der Klosteranlage Kultur geboten werden kann.
Den Hygieneverordnungen geschuldet, waren die Stühle in Abständen aufgestellt. Die Kinder begrüßten den Wachtmeister Wirsching begeistert und lauschten aufmerksam, als er seine Regeln für die Stunde der Theatervorstellung bekannt gab. Beim ersten Stück, der „Stinkeprinzessin!“, ging es darum, dass ihr zu Ehren der Vater eine Geburtstagsfeier ausrichtete. Natürlich wurden der Seppl und der Kasperl bei der Prinzessin Heike eingeladen. Allerdings die Hexe Annegeer Strudelhofer und der Zauberer Gottlieb Wurst nicht. Begehrlichkeiten und Reibereien sind vorprogrammiert. Verschiedene böse Zaubereien bedrohen Heikes Geburtstagsfreude. Aber für Kasperl und Seppl kommt es noch schlimmer. Auch das Leberkäs-Galadinner ist in Gefahr. Doch dem Seppl und dem Kasperl gelingt es, eine Lösung zu finden und auch den Zauberer Gottlieb Wurst zu überlisten, sodass alle bei der Feier für Prinzessin Heike eingeladen sind.

Foto: Die Stinkeprinzessin
Mit „Kasperl und die Brotzeit“ war das Stück überschrieben, das um 13 Uhr auf neue Kinder wartete. Unter den Zuschauern war sogar ein Bub aus München, der durch Verwandte auf dieses Ereignis aufmerksam gemacht worden war und sich riesig darauf freute. Die Geschichte begann damit, dass die Brotzeit von Wachtmeister Wirsching gestohlen wurde. Der Verdacht fällt natürlich zuerst auf den Hund Vinzenz, der sich gerade in Kasperls Obhut befindet und ja immer für Wurst und derlei Schleckereien zugänglich ist.
Auch der Zauberer und sein Neffe, die am österreichischen Dialekt erkennbar sind, halten sich ein Haustier. Dieses füttern sie aber nicht und so holt sich das Krokodil überall Fressbares. Mit einer Schinkenbrotfalle gelingt es Kasperl und Seppl schließlich, den wahren Brotzeitdieb zu entlarven.
Anton Frank und vor allem Josef Parzifall, das sind die Künstler, die sich unter dem Pseudonym „Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater“ verbergen und an diesem Nachmittag im Klosterhof Oberalteich Großartiges geleistet haben. Und warum sie sich so nennen, das interessiert allemal. „Auf Heimito von Doderer geht dies zurück“, verrät Josef Parzifall verschmitzt. Im Roman „Die Meringer oder die totale Familie“ hat Parzifall Anregungen für seine Theaterarbeit entdeckt und diese umgesetzt.
(spe)
