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Presseberichte 2014
Mit freundlicher Unterstützung des Straubinger Tagblattes und den Autoren der einzelnen Texte stellen wir Ihnen in dieser Rubrik Presseberichte unserer Veranstaltungen zur Verfügung.
Diese Berichte stehen zur Verfügung:
- Musik zum Advent mit dem Kammerorchester Regensburg - 30.11.2014
- Vortrag mit Historiker Helmut Erwert - 05.11.2014
- Exkursion zur Bayerischen Landesausstellung „Ludwig der Bayer“ nach Regensburg - 19.10.2014
- Steffi Denk & Flexible Friends - 18.10.2014
- Klavierabend mit Alexander M. Wagner - 27.09.2014
- Benefizkonzert mit dem Ostbayerischen Jugendorchester - 14.09.2014
- Sonderkonzert mit Gerold Huber und Benjamin Bruns - 07.08.2014
- Besichtigung der Bibliothek des Karmelitenkloster Straubing - 04.05.2014
- Frühlingskonzert des Schulorchesters des Veit-Höser-Gymnasiums - 10.04.2014
- Liederabend mit Andrea Oswald und Gerold Huber - 05.04.2014
- Swing for Kids - 30.03.2014
- Mitgliederversammlung - 19.03.2014
- Vortrag - Neue Erkenntnisse zur mittelalterlichen Besiedlung am Bogenberg - 19.02.2014
- Klaviershow von und mit Andre Hartmann - 23.02.2014
- Traditionelles Neujahrskonzert - 05.01.2014
Ein „erlesener Weihnachtspunsch“
Oberalteich: Adventskonzert begeistert

„Er weidet seine Herde, dem Hirten gleich“, diese Arie aus dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel brachte herzerwärmendes Gefühl in die Basilika von Oberalteich. Wärme, von den zahlreichen Besuchern sehr erwünscht – war doch die Heizung der Kirche ausgefallen. Mit dieser Arie und, ebenfalls aus dem „Messias“ „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“, stimmte Doris Döllinger das Publikum des Adventskonzertes des Vereins für Kultur und Forschung Bogen-Oberalteich auf die Weihnachtszeit ein.
Doris Döllinger, eine exzellente lyrische Sopranstimme mit großer Ausdruckskraft, fähig zu feinst abgestufter Dynamik, verbunden mit deutlicher Textverständlichkeit war nicht nur prädestiniert für „Messias – Arien“, die Sängerin überzeugte besonders auch in „Amarilli, mia bella“ aus „Le Nuove Musicher“ von Giulio Caccini (1551 bis 1618). Caccini erprobte in Florenz den neuen Madrigal-Stil, als bekannter Sänger wirkte er auch an Hochzeiten des Fürstenhauses der Medici mit. Interessant, welch riesiger Sprung von der Madrigalkunst bis zur Barockmusik Händelscher Art sich in 100 Jahren vollzog. Neben Doris Döllinger war Paul Windschüttl ein Weiteres Highlight. Gleich zu beginn zog die Trompetenspiel – Kunst von Paul Windschüttl mit dem „Concerto, D-Dur“ des berühmten Barockkomponisten Giuseppe Torelli in den Bann. Nicht nur den, oft gehörte „strahlenden“ Trompetenton beherrscht Paul Windschüttl par excellance, besonders beeindruckte er durch seine Kunst, auch Töne in piano Lautstärke absolut klangrein zu spielen, dadurch seinen Vortrag Lebendigkeit und Aussagekraft in großem Dynamikbereich zu verleihen. Höchst beeindruckend wie Paul Windschüttl Doris Döllinger in der Arile „Let the bright Serphim“ aus Händels Oratorium „Samson“ mit gefühlvollem Trompetenspiel begleitete, ohne die Sopranistin lautstärkemäßig „an die Wand zu drücken“.
Das Kammerorchester Regensburg erwies sich nicht nur als adäquater Partner der beiden Solisten, auch den Orchesterwerken wie dem Concerto grosso für Streicher und Cembalo op. 6 Nr. 8 bot es fein-seidigen Streicherklang mit großer Präzision. Sehr selten gehört: Peter Warlock (1894 bis 1930), dieser Spätromantiker schuf mit seiner „Capriol – Suite“ ein, aus sieben Sätzen bestehendes Werk welches sich durch seine Vielfalt schöner Melodien mit großem Einfallsreichtum auszeichnet. Das Kammerorchester Regensburg ging voll und ganz auf diesen Musikstil ein und offenbarte mit großer Musizierkunst einen romantischen Blumenstrauß in vielfältigsten Klangfarben. Das Orchester zeigte seine Kompetenz in enormen Spannbreite von Renaissance über Barock – bis zur Musik der Spätromantik.
Doris Döllinger und Paul Windschüttl setzten mit ihrer Gesangs– und Trompetenkunst das berühmte „Sahnehäubchen“ auf den erlesenen Weihnachtspunsch.
Theodor Auer
Lebendige Zeitgeschichte
Vortrag über "Deutschland nach der Stunde Null"
Oberalteich. (erö) ,,70 Jahre Frieden in Deutschland nach der Stunde Null", - mit seinem Vortrag im Kulturforum Bogen-Oberalteich über die Entwicklung der Region Straubing-Bogen "Vom Notstandsgebiet nach Kriegsende 1945 zur Aufsteigerregion" gab der Historiker und Buchautor Helmut Erwert vor Kurzem einen bewegenden Rückblick auf die Vergangenheit.
Viele der Zuhörer, die der Einladung des Fördervereins für Kultur und Forschung Bogen-Oberalteich gefolgt waren, gehörten zu den Flüchtlingen, die Erwert in Wort und Bild in Erinnerung brachte. Zunächst schilderte er die heute unvorstellbare materielle Not der Nachkriegszeit in der strukturschwachen, überwiegend ländlich geprägten Region. Bilder einer zerstörten Brücke, von zerbombten Häusern, von Panzern und bis an die Zähne bewaffneten amerikanischen Soldaten sprachen eine deutliche Sprache.
Akribisch wertete Erwert beispielsweise Aufzeichnungen von Gefechtsständen aus und rekonstruierte so, wie sich der Einmarsch der US-Army vollzog. "Die Bevölkerung war von der Diktatur erlöst, aber unterworfen und in tiefste materielle Not gestoßen" . Ein Meer von entwurzelten Menschen galt es unterzubringen und zu ernähren, Arbeitsplätze waren in dem von Landwirtschaft geprägten Raum kaum vorhanden. Erwert sprach von 34900 zugezogenen Vertriebenen, stärkste Gruppe waren die Schlesier.
Wie gut die Integration trotzdem gelang, wurde im zweiten Teil des Vortrags deutlich. Mit dem Eindringen der Amerikaner seien zwar zwei gänzlich unterschiedliche Welten aufeinander geprallt. "Aber dieser Einbruch der westatlantischen Weltmacht brachte einen epochalen Wendepunkt", so Erwert. Es seien deutsch-amerikanische Verbindungen entstanden und bis heute sei die Epoche der 70 Friedensjahre geprägt von westlich-amerikanischer Zivilisation.
Erwert forschte im Schriftverkehr der Militärregierung, zitierte Zeitzeugen wie den damaligen Landrat Xaver Hafner, der sich mit einer Denkschrift an die bayerische Regierung um Hilfe wandte, und ging auf die positive Entwicklung im Landkreis Straubing-Bogen ein. "Es begann eine Aufholjagd aus tiefster Not, die Region machte einen Riesensprung nach vorn". Aus dem "landwirtschaftlichsten Landkreis" (Hans Voggenreiter) wurde die Aufsteigerregion Straubing-Bogen. Mit kontrastreichen Bildern von damals und heute schlug Erwert einen Bogen über diese großen Umbrüche in 70 Jahren. Er warnte aber auch vor der naturverbrauchenden Wachstumswelt, in der viele Menschen die Mäßigung vermissten. Sein Appell galt zum Schluss dem Zusammenstehen mit europäischen Verbündeten und transatlantischen Partnern.
Förderverein besucht kulturelles Highlight
Am vergangenen Sonntag besuchte eine interessierte Gruppe von Mitgliedern und Gästen des Fördervereins für Kultur und Forschung Bogen-Oberalteich die Bayerischen Landesausstellung „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“.
Sie ist ohne Frage das kulturelle Highlight des Jahres 2014 in Regensburg, organisiert vom Haus der Bayerischen Geschichte in Zusammenarbeit mit der Stadt Regensburg und der Diözese Regensburg.
In Teil I des Rundganges, durch das mittelalterliche Regensburg von der Minoritenkirche des Historischen Museums zum Diözesanmuseum St. Ulrich, wurde den Teilnehmern der Exkursion Leben und Wirken von Ludwig dem Bayern anschaulich näher gebracht.
Ein interessanter Film mit Christoph Süß und 3D-Animationen informierte anschließend auf lustige, erheiternde Art und Weise.
Der Rundgang endete im überwältigenden Domkreuzgang.
Mit den Geschichten rund um Dombau und Machtkämpfen zwischen Kaiser, Königen und Kirche, erlebten alle Teilnehmer eine spannende Mittelalterausstellung.
„Alles Liebe – oder was?“
Oberalteich: Steffi Denk begeisterte im Kulturforum

(erö) Die Sängerin Steffi Denk und ihre Band Flexible Friends sind im Kulturforum Bogen/Oberalteich gerngesehene Gäste und bescherten dem veranstaltenden Kultur- und Förderverein wieder ein volles Haus. „Wenn Steffi Denk denkt, denkt sie in Musik, und sie ist immer für Überraschungen und flexible Interpretationen bekannter Songs gut“, so kündigte Vorsitzender Dionys Daller die Künstlerin an. Charmant nahm sie Kontakt zum Publikum auf, plauderte über ihre Arbeit und empfahl „fahren sie heute Abend ruhig mal aus der Haut“. Der erste Song, „I feel lucky“, beschreibt den ganzen Abend, denn so ging es dem Publikum und den mit sichtlicher Freude spielenden Künstlern: Man fühlt sich glücklich, wenn Steffi Denk mit ihren Freunden singt, ungeniert ihr komödiantisches Talent zeigt und mal Französisch, mal Amerikanisch, mal Russisch parliert. Natürlich beherrscht sie auch ein richtig „g`schertes“ Niederbayerisch. Nebenher bringt sie ihre Songs – mal mit viel Herz, mal keck, mal schmelzend, immer voller Hingabe. Steffi Denk ist immer in Bewegung und bewegt mit ihrer Stimme, unterstützt von den meisterhaften Soli von Martin „Möpl“ Jungmayer (Saxophon), von Norbert Ziegler (Piano und Akkordeon), Markus Fritsch am Bass und Michael „Scotty“ Gottwald am Schlagzeug.
„Alles Liebe – oder was?“ war das Motto des Abends und um Liebe in all ihren Facetten ging es in Songs wie „June in January“, „Morgens bin ich immer müde“ oder dem wunderbaren Lied von Charles Aznavour „Du lässt dich gehn“, diesmal in der Version „Mein Ideal“.
So manche Frau im Saal fühlte sich verstanden. Steffi Denk setzt ihre wunderbar große Stimme gekonnt ein, gefühlvoll und kräftig bis zu expressiv. Ganz überraschend präsentierte sich Steffi Denk auch mit einem alten Schlager von Evelyn Künnecke: Die berühmte Berliner Luft der 30er Jahre wehte durch den Saal. Bis zur letzten Minute hielt Steffi Denk ihre Besucher in Spannung mit einem flexiblen Wechsel der Genres, vergaß nicht das zauberhafte Liebeslied „Forever and ever“ und schloss als letzte Zugabe mit dem zärtlichen „I can see clearly now“.

Ein philosophischer Klavierabend
Oberalteich: Wagner gastierte
Mittelpunkt eines außergewöhnlichen Klavierabends im Kulturforum Oberalteich war die „Appassionata“, die Sonate op. 57 von Ludwig van Beethoven. Wer das tiefe Musikverständnis von Alexander Maria Wagner kennt, durfte eine nicht nur in technischer Hinsicht perfekte Leistung erwarten, vielmehr eine geistvoll-durchdachte Interpretation. Vor allem der philosophische Aspekt ist es, der die „Appassionata“ über andere Werke, von der „Hammerklaviersonate“ einmal abgesehen, heraushebt. Daher durfte erwartet werden, dass Alexander Maria Wagner, der ja selbst komponiert, in der Lage ist, in die schöpferische Gedankenwelt Beethovens tiefschürfend einzudringen und keinesfalls am „Außengerüst“ der Komposition hängenbleibt.
Alexander Maria Wagner enttäuschte diese Erwartungshaltung nicht. Dunkles, wogendes Auf und Ab von Moll-Dreiklängen, ein aufrüttelnder, angsteinflößender Triller, später donnernde Fortissimo-Akkorde, Kampf gegen Ungreifbares. Das Andante con moto, ein choralartiges,erhabenes Gebet. Drei Variationen des Themas folgen, die dritte Variation silbern, hoffnungsvoll glitzernd. Völlig falsch wäre es, den letzten Satz als Erlebnisse Beethovens in einer Sturmnacht zu deuten. Wie der Name dieser Sonate „Appassionata“ nicht von Beethoven stammt, so auch dieser Deutungsversuch aus romantischer Zeit, vielmehr das Generieren eigener Energie, dem Schicksal zu trotzen. Alexander Maria Wagner ließ sich nicht von den formalen Finessen Beethoven’scher Architektur blenden, sondern schälte die philosophische Dramatik der „Appassionata“ deutlich heraus.
Der erste Satz und vor allem der letzte wurden von Alexander Maria Wagner mit starkem Anschlag, der Dramatik dieses Werkes entsprechend, höchst ausdrucksvoll gespielt. Betrachtet man die Vita Beethovens, seine überlieferten Charakterzüge, die sich sicher in seinem Klavierspiel, solange er noch öffentlich auftrat, widerspiegelten, ist es durchaus denkbar, ja wahrscheinlich, dass das kraftvolle Klavierspiel, das durchaus forsche Tempo, mit dem Alexander Maria Wagner die „Appassionata“ spielte, Beethovens Intentionen sehr, sehr nahe kam: aufrüttelnd und mitreißend.
Alexander Maria Wagner kann aber auch ganz anders: Fröhlich und verspielt, flatternden Schmetterlingen gleich, ein bunter Blumenstrauß, die „Papillons“ op. 2, ein Frühwerk von Robert Schumann. Ein bunter Bilderreigen „Carnaval“, ebenfalls von Robert Schumann. Charakterzüge aus seinem Bekanntenkreis hat er hier hintergründig musikalisch gezeichnet, kunstvoll eingebaut in Wort -und Buchstabenspielereien. Mal leicht tänzelnd, mal mit feurigem Elan, energisch, so spielte Alexander Maria Wagner dem Charakter dieses Werkes entsprechend.
Eine eigene Komposition Wagners war indes „Inferno“, auf den ersten Blick hochinteressant, die Feinheiten jedoch offenbaren sich erst, hört man diese Komposition ein zweites Mal. Im Gegensatz aber zur „Appassionata“ oder zu Schumann, die man ja ausgiebig kennt, wäre es bei „Inferno“ unredlich, gleich nach einmal Hören darüber zu rezensieren.
Theodor Auer

Genuss der Extraklasse

Mit zwei Dingen hat Felix Mendelssohn-Bartholdy die Welt beschenkt: 1829 die erste Wiederaufführung von Bachs Matthäus-Passion. Johann Sebastian Bach war zu dieser Zeit eigentlich nur noch Fachkreisen ein Begriff. Mit dieser „Wieder-Uraufführung in Berlin leitete der damals erst 20-jährige eine Bach-Renaissance ein, die bis heute ungebrochen anhält. Zum anderen schuf er selbst Werke, die tief den Geist der Romantik atmen und vom Konzertleben nicht wegzudenken sind.
Felix Mendelssohn-Bartholdy war nicht der große Musik-Revolutionär, der das Gebäude der Harmonie ins Wanken brachte, weitreichende Neuerungen in die Musik einführte. Dies wollte er auch gar nicht; Er wollte schöne, ins Ohr gehende Musik auf hohem Niveau schreiben, das Publikum mit entspannten Konzertstunden mit Wohlklang beglücken. Dies gelang ihm vor 170 Jahren ebenso gut wie dem Ostbayerischen Jugendorchester im Konzert in der Barockkirche Oberalteich am Sonntagnachmittag. Einer der ganz großen Brillanten der Violinkonzert-Literatur stand auf dem Programm: Felix Mendelssohn-Bartholdys Konzert e-Moll. Die, trotz ihres jugendlichen Alters von 15 Jahren fantastisch spielende Violinistin Anne Maria Wehrmeyer ließ mit dem Ostbayerischen Jugendorchester unter der Leitung von Hermann Seitz dieses Violinkonzert zu einem Genuss der Extraklasse werden. Wie es der erste Satz dieses Violinkonzertes verlangt, spielte Anne Maria Wehrmeyer mit ausdrucksvoller Anmut. Die Kadenz am Ende dieses ersten Satzes zeigte eine technisch hochversierte, virtuose Violinistin.
Im Andante ließ die junge Künstlerin wunderschönen, seidigen Geigenton erklingen, der die Herzen der Besucher in der Klosterbasilika tief berührte. Anne Maria Wehrmeyer, eine Violinsolistin, die nicht durch „Show-Effekte“, sondern durch Können und Ausdruck überzeugte. Das Ostbayerische Jugendorchester erwies sich als idealer Partner von Anne Maria Wehrmeyer, mit lautstärkemäßig zurückgenommenen Forti übertönten weder die Bläser noch die Streicher die Solistin, dies gepaart mit präzisen Einsätzen. In der „Athalia-Ouvertüre“, ebenfalls von Mendelssohn-Bartholdy, überraschte das Ostbayerische Jugendorchester vor allem durch überaus feindosierte Progression der Dynamik, so dass stets Raum für Steigerungen blieb, von denen dieses Werk lebt. Leise, geheimnisvoll beginnt ein interessantes Stück neuerer Zeit von Charles E. Ives „The Unanswered Question“. Ein Kirchenraum füllendes Zwiegespräch zwischen Solo-Trompete, platziert in der Kirchenmitte auf der Kanzel und der Bläsergruppe im Altarraum, begleitet von dezenten, langanhaltenden Klängen der Streicher. Hermann Seitz ließ in seiner Tempi-Gestaltung der Musik Zeit zu atmen, den romantischen Melodientraum sich zu entfalten. Die Nußknacker-Suite von Peter Tschaikowsky und die Schubert-Zugabe legten hiervon besonders Zeugnis ab. Eine Passacaglia von Georg Friedrich Händel, gespielt von Anne Maria Wehrmeyer und ihrem Bruder am Cello, als besonderes „Zugabe-Schmankerl“.

Kultur auf höchstem Niveau
Oberalteich: Liederabend im Kulturforum
Kultur auf höchstem Niveau wurde den zahlreichen Besuchern eines Liederabends im Kulturforum Oberalteich kredenzt: Benjamin Bruns, auf der Karriereleiter bereits weit emporgestiegen, begeisterte das Publikum mit dem wohl Anspruchsvollstem, das ein Sänger zu bieten hat: dem Kunstlied. Die Beliebtheitsskala sowohl bei Tenören als auch dem breiten Publikum führen natürlich Arien aus Opern an.
Hier kann der Sänger seine Stimmkraft glänzen lassen, andererseits ermöglichen die großorchestrale Begleitung und die schauspielerischen Fähigkeiten etwaige stimmliche Unzulänglichkeiten zu verdecken. Nicht so beim Kunstlied: Hier kann nichts „geschönt“ werden, jeder Ton, jede Silbe muss korrekt sein. Das Wichtigste jedoch ist die Fähigkeit des Sängers, sich in den Text hineinzuleben, nicht als quasi Außenstehender zu deklamieren, sondern die Empfindungen, die diese Gedichte, vor allem die der Romantik, hervorrufen, in den Gesang nicht nur hineinzuflechten, vielmehr sie zum tragenden Gerüst zu machen. Benjamin Bruns schritt im Liederzyklus D. 795 „Die schöne Müllerin“ das weite Feld künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten mit größter Souveränität und perfekt eingesetzter Emotion ab. Nichts war übertrieben, weder die Dynamik noch die Deklamation der Dichtung. Alles bettete Benjamin Bruns in das wohlklingende Timbre seiner, sowohl wo von der Komposition gefordert, lyrischen als auch strahlenden Tenorstimme: Lyrisch – verträumt als auch von höchster Expressivität, wie bei Franz Schuberts Werken vereint auf engstem Raum.
An Schuberts „Moment musiceaus“ erinnernd, ein ruhiges, wunderschönes Lied mit dem Titel „Pause“. Gerold Huber jun. konnte nicht nur bei diesem Stück einmal mehr sein internationales Renommee unter Beweis stellen. Seine Liedbegleitung war an Einfühlungsvermögen, Textausdeutung am Klavier und, auf die Zuhörer überspringender Spannkraft nicht zu überbieten. Kein Wunder, dass Gerold Huber jun. zu den gefragtesten Liedbegleitern zählt. Gerade Franz Schubert misst bei seinen Liedkompositionen dem Klavierpart eminente Bedeutung zu. In Worten, auch nicht im Gesang, Unausdrückbares überlässt er dem Klavier. Gerold Huber junior fühlte sich in die Kunstlieder mit ganzem Empfinden hinein und war auf diese Weise nicht „Liedbegleiter“, sondern, ohne sich in den Vordergrund zu spielen, gleichberechtigter Partner im künstlerischen Sinne von Benjamin Bruns. Zu Recht mussten Gerold Huber junior und Benjamin Bruns am Ende des Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ fünfmal vor dem Publikum im Saal des Kulturforums Oberalteich erscheinen, um die langanhaltenden Ovationen entgegen zu nehmen.
Theodor Auer

Förderverein besichtigte „Straubinger Juwel“
(hn) Am vergangenen Sonntag besuchte eine interessierte Gruppe von Mitgliedern und Gästen des Fördervereins für Kultur und Forschung Bogen-Oberalteich die Bibliothek des Karmelitenklosters Straubing.
Zunächst informierte der Hausherr, P. Prior Georg Bertram, über die Geschichte des Ordens und des Straubinger Klosters der Karmeliten. Stadtheimatpfleger Alfons Huber übernahm dann die Führung durch die in vieler Hinsicht einmalige Bibliothek. Er schilderte die Entdeckung und die schwierige Phase der Restaurierung der Wand- und Deckenmalereien, die seit fast genau 200 Jahren unter einem weißem Kalkanstrich verborgen waren. Das Ausstattungsprogramm war von Joseph Martin Freiherr von Schmidt von Haslpach finanziert, von gelehrten Ordensbrüdern entworfen und von einem unbekannten Maler im Jahre 1711 fertig gestellt worden. Alfons Huber erklärte im Detail die beiden Fresken im Scheitelgewölbe, einige Porträts gelehrter Karmelitenpriester und die Symbolbilder in den acht Stichkappen, die auf den Standort der einzelnen Fachdisziplinen in der Bibliothek hingewiesen haben. Der umfangreiche, zum Teil erhaltene Buchbestand und das barocke einheitliche Ausstattungsprogramm seien für ein Bettelordenskloster ungewöhnlich gewesen und bis heute für den deutschen Sprachraum einmalig. Der Stadtheimatpfleger beendete seine engagierte Führung mit der Feststellung, die Bibliothek der Karmeliten sei ein „Straubinger Juwel“.
Musik und bildende Kunst
Oberalteich: Spanisches Ambiente beim Frühlingskonzert des VHG

(erö) Es war wieder ein großer Kulturabend im Saal des Kulturforums Oberalteich – das Schülerkonzert zum Frühlingsanfang des Veit- Höser-Gymnasiums (VHG) unter der Leitung von Doris Köppel (siehe auch die Musikrezension von Theo Auer). Zu hören war auch der Unterstufenchor mit seinem Leiter Christoph Müller. Sehenwert war auch die Ausstellung von herausragenden Schülerarbeiten der Jahrgangsstufen fünf bis zwölf auf der Galerie.
Spanisches Ambiente bestimmte den Abend, stand doch als Hauptwerk die Oper „Carmen“ von George Bizet im Mittelpunkt. Schülerarbeiten aus der Fachschaft Kunst mit teils zauberhaften, tänzerischen Szenen aus dem Leben von „Carmen“, auf die große Leinwand hinter dem Orchester projiziert, untermalten die Musik. Damit wurde einmal mehr die fächerübergreifende Zusammenarbeit von Kunst und Musik gezeigt. Besonders erfreulich: Wieder schwangen viele Orchestermitglieder den Taktstock und moderierten gekonnt das Programm. Eingeladen hatte der Förderverein für Kultur und Forschung Oberalteich, dessen Vertreterin Tatjana Daller die jungen Musiker und zahlreichen Gäste begrüßte und sich freute, mit dem Förderverein das Orchester über viele Jahre hinweg unterstützen zu können. Freude, aber auch ein wenig Wehmut bei Schulleiter Oberstudiendirektor Helmut Dietl, der die scheidenden Abiturienten mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete und ihr Engagement für die Musik würdigte. Verabschiedet wurden Julia Bauer, Susanne Beck, Sophia Biechl, Julia Götz und Elena Wenninger.
In der Pause lohnte ein Gang auf die Galerie, wo die Kunsterzieher Wiltrud Haimerl und Edgar Stein eine bemerkenswerte Kunstausstellung von Schülerarbeiten zusammen gestellt hatten. Die Unterstufe hatte sich mit Malerei und Druckgrafik am Europäischen Wettbewerb „Endlich schulfrei - was unternimmst du mit deinen Freunden in Europa“ beteiligt und zeigte Bilder zu diesem Thema. Preisgekrönt war ein Bild von Sophia Kagerbauer (5. Klasse), wie sie mit Freunden das Hundertwasserhaus in Wien besucht. Die 7. Klassen setzten sich mit derselben Thematik in Linolschnitt-Technik auseinander, die Jahrgangsstufen neun und zehn schufen Plakatentwürfe zu „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Spannende Malerei entstand in der Oberstufe, wo sich einige Schüler mit der surrealistischen Bildsprache der „pittura metafisica“ auseinandersetzten und skurril-geheimnisvolle Bildräume schufen. Weiter waren zu sehen fein strukturierte Bleistiftstudien und Tuschezeichnungen zu Sagen aus dem Bayerischen Wald und farbenfrohe Arbeiten nach Hundertwasser. Ein besonderer Blickfang waren neben einer Reihe von Gipsreliefs von Sportlern in klassischen Posen auch Architekturmodelle der 12. Klassen im zeitlos- eleganten Bauhausstil. Zum guten Schluss des Abends gab es für jeden jungen Musiker eine Blume, für Dirigentin Doris Köppel einen großen Blumenstrauß und für alle Mitwirkenden ganz viel Beifall.
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Ein Hingucker waren die Architekturmodelle. | Preisgekrönt wurde das Bild von Sophia Kagerbauer vom Hundertwasser-Haus in Wien. | Surrealistische Bildsprache drückt dieses Bild aus. |
Musikalischer Frühling
Oberalteich: VHG-Orchester konzertiert
Schulkonzert – da denkt man zurück an die eigene Schulzeit: Musikunterricht, den gab es nicht. Im Stundenplan stand „singen“. Meist fiel auch dieses aus. Viel hat sich seither in puncto musikalischer und allgemein musischer Bildung getan! Zum Wohl für die Schüler? Uneingeschränkt ja! Gerade die Beschäftigung mit Musik, selbst Musik machen ist wesentlicher Teil, die Persönlichkeit positiv zu formen. Alles was im späteren Leben unabdingbar sein wird, wird durch das Erlernen eines Instrumentes in Erfolgserlebnis generierender Form vermittelt. Doch nur, wenn dieses „Hineinpflanzen“ der Musik in die Herzen in einer Form vermittelt wird, die gerade jungen Menschen Freude, Spaß an der Musik macht. Gerne nehmen sie dann auch die Bürde der notwendigen Disziplin auf sich.
Doris Köppel, Oberstudienrätin am Veit-Höser-Gymnasium besitzt die, gar nicht so oft anzutreffende Gabe, ihre Schülerinnen und Schüler in einer Weise an die Musik heranzuführen, sie zu hohen Leistungen zu animieren, bei welcher den Jugendlichen die Freude, ja die Begeisterung anzusehen – und vor allem zu hören ist!
So auch beim Frühlingskonzert des Schulorchesters am Veit-Höser-Gymnasium im voll besetzten Saal des Kulturforums Oberalteich. Dabei stand der Schwierigkeitsgrat wesentlicher Programmteile weit über üblichem Schulorchester – Niveau, durchaus im Bereich veritabler Orchester angesiedelt.
Die Orchestersuite mit allseits bekannten Tänzen und Märschen aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet verlangt ausgeprägtes Rhythmusgefühl, nicht nur seitens der Dirigenten, vielmehr auch von jedem einzelnen Orchestermitglied. Neben guten Einsätzen der Streicher, dem präzisen Rhythmus des Schlagzeugs verdienen die Holz- und Blechblasinstrumente ganz besondere Anerkennung ob ihrer, gerade bei diesen Instrumenten schwierigen Intonation und das hervorragende Zusammenspiel. Erstaunlich die wirklich großartige musikalische Umsetzung der berühmten „Habanera, die die „Seele“ der Oper und damit auch der Carmensuite bildet. Dirigiert wurde „Carmen“ von wechselnden Schüler–Dirigenten, die sich alle durch exakte und gefühlvolle Taktgebung auszeichneten.
Darf man Doris Köppel hiervon ausnehmen? Nicht etwa dass sie nicht gut dirigierte, sondern weil man, im Gegensatz zu Schülern und Schülerinnen, die Kunst des Dirigierens bei einer Musikpädagogin als Grundvoraussetzung betrachten kann. Oberstudienrätin Doris Köppel dirigierte gewissermaßen außer Konkurrenz, studierte das gesamte Konzert mit viel Elan und pädagogischem Feingefühl ein. Zwei junge Damen erläuterten charmant zwischen den einzelnen Sätzen den Handlungsablauf der Oper und gaben, was äußerst begrüßenswert war, auch musiktheoretische Erläuterungen.
Noch einen Höhepunkt boten die Schülerinnen und Schüler des VHG: Ein zeitgenössisches Werk von Dick van Heuvel (geboren 1956) mit dem Titel „The Basic Elements“, also die Grundelemente Erde, Wasser, Luft, Feuer, mit denen in alten Zeiten die Welt erklärt wurde. Diese, alles andere als einfach zu interpretierende Komposition mit zahlreichen Dissonanzen meisterte das Veit-Höser-Schulorchester mit Bravur. Der Unterstufenchor, welchen Christoph Müller einstudiert hatte, trat sowohl als Kinderbegleitung der Wachsoldaten in „Carmen“ auf, als auch, das Publikum mitreißend, in einem Body – Percussion – Stück mit sichtbarer Begeisterung auf. Der „Triumphmarsch“ aus „Aida“ mit strahlendem, sehr gut aufeinander abgestimmten Trompeteneinsätzen, ein Orchesterkanon mit Gesang, als gemeinsames Stück „Macarena“, die „Bohemian Rhapsody“ von Freddie Mercury und natürlich ein Stück für die Rhythmusgefühl und Koordination fördernden Boomwhackers, den bekannten Kunststoffröhren rundeten ein höchst anspruchsvolles, kurzweiliges Programm ab.
Die Schulleitung und Lehrerin Köppel können mit Recht stolz auf ihr Schulorchester und den Unterstufenchor sein!
Theodor Auer
Höchstes Niveau
Hochkultivierter Liedgesang und Klavierbegleitung auf höchstem künstlerischen Niveau. Die Besucher im voll besetzten Saal des Kulturforums Oberalteich konnten einen Liederabend mit Andrea Oswald, Sopran, und Gerold Huber jun., Klavier, erleben, dessen gesangliche Qualität und das Niveau der Klavierbegleitung Maßstäbe, keineswegs nur auf unsere Region bezogen, setzte. Das Wort „Klavierbegleitung“ entspricht zwar allgemeiner Terminologie, Gerold Huber jedoch war weit mehr als „Begleitung“; sein Klavierspiel war geistvolle musikalische Konversation mit den Liedtexten, zeitgleich ging Gerold Huber jun. in einfühlsamster Weise auf die interpretatorischen Intentionen von Andrea Oswald ein. Einmal mehr wurde Huber seinem Ruf als international gefragter Liedbegleiter gerecht!
Mit hoch empfindsamer, auf den Text eingehender Gesangskunst, aus vergangenen Konzerten ohnehin schon bekannt, sang Andrea Oswald anspruchsvollste Lieder, die ein weites Feld emotionaler Welten abdeckten. Den inneren Geist der Lieder, der mehr im musikalischen Bereich, als im Text lebt, diesen den Hörern zu vermitteln, sie die Lieder nicht nur hören, sondern miterleben lassen, das ist eine wesentliche Facette der Kunst von Andrea Oswald. Keine Frage, dass dies gepaart ist mit höchst wandlungsfähiger, in allen relevanten Tonlagen wunderschön klingender Stimme, die selbst am Ende des Konzertes keine Spur von Ermüdung zeigte. Zart, lyrischgefühlvoll, aber auch expressivkraftvoll, die große Palette gesanglichen Ausdrucks vereint Andrea Oswald. Wie könnte die Sängerin sonst im Musikstil so weit auseinanderliegende Kompositionen wie von John Dowland, der im 16. bis Anfang des 17. Jahrhunderts in England vor allem melancholisch angehauchte Musik komponierte, mit spanisch-feuriger, trotzdem sehr melodiöser Musik von Fernando Obradors (1897 bis 1945) in einem einzigen Konzertabend verbinden. „Zdes’‘ khorosho“, Sergei Rachmaninow, da denkt man mehr an seine beiden Klavierkonzerte als an romantische Lieder: „Hier ist es schön, sieh in der Ferne glüht wie Feuer der Fluß“ erinnert mehr an Franz Schubert als an „russische Seele“! Schubert war es, der mit seinen Liedern durch das Programm führte. Welche Breite an Empfindungen und welche Tiefe deckte er in seinem riesigen Liedschaffen ab! In den elf Schubert-Liedern, aufgeteilt in Blöcken über den Konzertabend, vermittelten Andrea Oswald und Gerold Huber jun. einen Ausschnitt der enormen Ausdruckwelt Franz Schuberts.
Einen besonderen Leckerbissen offerierten die beiden Künstler: Lieder von Claude Debussy! Geradezu prädestiniert erschien die Stimme von Andrea Oswald für diese, mehr erfühlbare als erfahrbare Musik mit ihren tiefen Impressionen, die ein Höchstmaß an Gesangskultur verlangt! Ganz im Stile Debussys, wie man ihn aus seinen Werken für Klaviersolo kennt, die Begleitung der Lieder, die Debussy offenbar als tragende Säule seiner Lieder betrachtete. Mit großem Applaus bedankte sich das Publikum für einen Liederabend auf höchster künstlerischer Ebene.
Theodor Auer
„Swing for Kids“ ein großer Erfolg
Oberalteich: Steffi Denk rockt den Konzertsaal im Kulturforum

(erö) Dass die Sängerin Steffi Denk mit Band nicht nur ihr erwachsenes Publikum begeistert, sondern auch Kids von vier bis 14 Jahren, bewies sie in ihrem Konzert „Kommt ein kleiner Bär – Swing for kids“ im Kulturforum Bogen-Oberalteich.
Eingeladen hatte der Förderverein Kultur Bogen-Oberalteich und sprach damit viele Kinder und junge Familien an. Von der ersten Minute an waren die Kids voll dabei, erkannten gleich so bekannte Evergreens wie „Pippi Langstrumpf“ oder die Erkennungsmelodie aus dem Musical „Dschungelbuch“.
Aber Steffi Denk zierte sich zunächst, spielte die Ängstliche und musste von den Kindern herbeigerufen werden. Dann legte sie los: zuerst ganz brav und dann schön schräg erklang das Lied vom Bären Balu und der Gemütlichkeit. Die Kinder machten begeistert mit, sangen und klatschten und wippten im Takt. Das Denk nicht nur sang, sondern ihr komödiantisches Talent spielen ließ und auf der Bühne herumkasperte, kam gut an. Sie wurde unterstützt von ihrer Band mit Franziska Forster (Saxofon, Klarinette und Querflöte), Hans „Yankee“ Meier (Gitarre), Michael „Scotty“ Gottwald (Schlagzeug) und Markus Fritsch (Kontrabass).
Auch zum Lernen gab es etwas an diesem Nachmittag: charmant plaudernd erläuterte Steffi den Kids die verschiedenen Instrumente und ihre Funktion und dass der Swing aus Amerika kommt. Die Musiker ließen ihre Instrumente sprechen: Den Contrabass die „dicke Berta“, das Schlagzeug „Kurt“ als Rhythmusgeber, die E-Gitarre „Lisa“ und den Melodiengeber, das Saxofon. Nicht zu vergessen „Fräulein Rettich“, die Klarinette, und „Fräulein Annabell“, die Querflöte. Wenn alle diese Instrumente – und natürlich die Musiker – aufeinander hören, gibt es eine schöne Musik. Wenn nicht, ist Chaos angesagt, auch das wurde demonstriert. Zum Verschnaufen trat dann der „Rosarote Panther“ auf, erst schön langsam, dann richtig schräg und swingend. Freude pur.
Doch damit nicht genug: Steffi, die natürlich die Sprache der Instrumente versteht, unterhielt sich mit ihnen und organisierte mit Band und Kids eine wunderschöne Party mit ganz viel Musik, auch mal im Rumba-Rhythmus. Bei der anschließenden Polonaise war Mitmachen angesagt, eine Kinderschlange zog durch den Saal. Das Fest steigerte sich mit Rock`n Roll und Steffi mit den Kindern rockte den ganzen Saal. Zum „Runterkommen“ gab es als Zugabe das Schlaflied „La le lu“, und nur schwer, nach langem Beifall, trennten sich die Kids von „ihrer“ Sängerin.

Donau von jeher wichtiger Transportweg
Interessanter Vortrag bei Jahresversammlung des Fördervereins

Oberalteich. (ho) Der Förderverein für Kultur und Forschung Bogen-Oberalteich traf sich am Mittwoch im Kulturforum zu einer Mitgliederversammlung, bei der eine Rückschau auf das letzte Jahr gehalten wurde und die Pläne für die Zukunft aufgestellt wurden. Voraus ging ein Bildervortrag des Kreisheimatpflegers Hans Neueder, der zum Thema „Bilder und Anekdoten zu Flößen, Zillen, Fähren und Schiffen“ sprach und darstellte, wie wichtig die Donau als Wasserstraße schon in frühester Geschichte war.
Wichtig war der Salztransport von der Salzburger Gegend her, wie die Salzstädel in unseren Städten noch beweisen. Aber auch Kreuzritter wurden auf der Donau in den Orient befördert. In Bogen, so Neueder, habe es drei Familien von Schiffsleuten gegeben. Die Boote wurden noch mit Pferden gezogen. Es wurden Holz und Tiere transportiert. Mit der „Ulmer Schachtel“ gab es auch schon Personenausflüge, die in neuer Zeit von modernen Touristenschiffen abgelöst wurden.
Nur noch eine Fähre übrig
Donaufähren verbanden bis in jüngste Zeit noch die Orte und Wiesen auf beiden Seiten der Donau. Infolge des Baues von neuen Donaubrücken wurden die Seilfähren in Sand, Hermannsdorf und Pfelling eingestellt, übrig blieb nur noch die Fähre in Mariaposching, die vom Landkreis betrieben wird. Zillen waren wichtig für die Fischer entlang der Donau. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg hat der letzte Berufsfischer Hofmann von der Dollmannstraße seinen Betrieb eingestellt. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden am Bogenbach in der alten Donau und auf der neuen Donau meist selbstgebaute Paddelboote modern. Die Raddampfer waren Anziehungspunkte für die Bogener Jugendlichen. Zum Schluss des letzten Krieges erreichten viele ungarische Frachtschiffe noch Bogen und benutzten die alte Donau als Winterhafen. Wegen des Hochwassers wurden Schlepper auf das Land geschwemmt. Es gebe, so Neueder, noch viele weitere Geschichten rund um die Donau und die Schifffahrt, die vielleicht in einem umfangreicheren Vortrag einmal zu hören sein werden.
Den offiziellen Teil der Versammlung eröffneten die Nachwuchskünstler Fabian Ruperti am Flügel und Monika Plager auf der Querflöte mit Musikstücken. In Vertretung ihres verhinderten Mannes berichtete Tatjana Daller von der umfangreichen Tätigkeit, den Konzerten, Vorträgen und sonstigen Veranstaltungen und hatte schon Vorschläge für das heurige Jahr. Sie machte darauf aufmerksam, dass der Verein kein eigenes Programmheft mehr herausbringen werde, wegen des großen Arbeitsaufwandes. Alle Veranstaltungen des Fördervereins erscheinen in Zukunft im Programmheft der Stadt Bogen. Außerdem werden die Termine in der Tagszeitung veröffentlicht. In der Ferienzeit werde die Pause verlängert, da erfahrungsgemäß der Besuch schlechter ist.
Programm 2014
Vorgesehen sind am 3. April ein Liederabend mit Gerold Huber, am 10. April tritt Doris Köppel mit ihrem Orchester auf. Am 4. Mai wird die Bibliothek des Karmelitenklosters in Straubing besichtigt. Nach der Sommerpause gibt es am 11. September ein hochkarätiges Konzert des ostbayerischen Jugendorchesters. In der Oberalteicher Kirche ist ein Adventskonzert des Regensburger Kammerorchesters zu hören. Auch die Regensburger Domspatzen sind wieder angesagt. Mit dem traditionellen Neujahrskonzert wird am 3. Januar das neue Jahr eingeleitet. Fr. Daller bat, auch Vorschläge für das Programm zu unterbreiten. Dr. Martin Kreuzer brachte den Kassenbericht. Da dieser ohne Beanstandungen war, wurde der Vorstandschaft Entlastung erteilt. Geringfügige Änderungen der Satzung brachte der Notar vor. Vor allem sollen Ausschüsse eingeschränkt werden.
Als Vertreterin des Landrats lobte Christa Heisinger den Förderverein für seine vorzügliche Arbeit. Der Verein sei nicht mehr wegzudenken. Er habe die Kultur auch in die Provinz gebracht. Für diesen Erfolg sei zu gratulieren.

Überraschungen am Heiligen Berg
Oberalteich: Vortrag mit Kreisarchäologe Husty über Besiedlungstätigkeit

(erö) „Überraschungen am Heiligen Berg Niederbayern – neue Erkenntnisse zur mittelalterlichen Besiedlung am Bogenberg“, dieser Titel eines Vortrags von Kreisarchäologe Dr. Ludwig Husty im Kulturforum Bogen/Oberalteich machte neugierig und zog viele Besucher an. Eingeladen hatte der Förderverein Kultur und Forschung Bogen-Oberalteich, dessen Vorsitzender Dr. Dionys Daller einen interessanten Abend versprach.
Anhand einer Bilderpräsentation und mit Grafiken zeigte Dr. Husty einen Überblick über die Forschungen zur Siedlungstätigkeit quer durch die Zeiten auf dem Bogenberg. Anlass waren archäologische Ausgrabungen im Rahmen der Bautätigkeiten 2011/2012 im Pfarrzentrum. Als einer der Ersten habe H.J. Hundt, ehemaliger Leiter des Gäubodenmuseums Straubing, 1950 mit Ausgrabungen auf dem Bogenberg begonnen und Pfosten- und Siedlungsgruben mit Funden aus der Bronze- und Urnenfelderzeit entdeckt. Die noch heute sichtbaren, markanten Wälle am Bogenberg weisen auf eine befestigte Höhensiedlung in dieser Zeit hin. Bereits 1985 förderten Flächengrabungen im Rahmen der Friedhofserweiterung zahlreiche Befunde zutage wie z. B. Pfostenlöcher, die der Archäologe Professor Schauer zu linearen Strukturen von Hausgrundrissen zusammenstellte. Im Zentrum könnte ein riesiger Pfostenbau gestanden haben, der dem 10. oder 9. Jahrhundert v. Chr. zuzuordnen sei, ebenso wie mehrere Hinweise, die auf eine dichte Besiedelung des Bogenbergs bereits in der Bronzezeit schließen lassen.
Als 2011/2012 Teile des ehemaligen Bogenberger Pfarrhofs abgerissen wurden, begann man auf zwei Flächen mit intensiven archäologischen Ausgrabungen, berichtete Husty. Gefunden wurden Zeichen einer regen Siedlungstätigkeit zwischen dem 11./12. Jahrhundert bis ins 17./18. Jahrhundert. Nicht nur zahlreiche Pfostengruben aus unterschiedlicher Zeit seien gefunden worden. Neolithische Keramik beweise, dass die Besiedelung des Bogenbergs um 2000 Jahre nach hinten in die erste Hälfte des 5. Jahrtausends verschoben werden müsse. Funde von massiven Pfostenreihen, die eventuell zusammenhingen, werfen bis heute viele Fragen auf, so Husty.

Drei mächtige Pfosten im Quadrat, - der vierte könnte später zerstört worden sein, - könnten auf einen Turmbau aus dem 11./12 Jahrhundert hinweisen. Reste von Öfen belegten auch handwerkliche Tätigkeiten auf dem Bogenberg. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts habe die Holzbauweise der Steinbauphase Platz gemacht. Im Rahmen der Ausgrabungen wurden Mauerzüge freigelegt und Kanalgräben geöffnet: Interessanteste Funde waren die Reste eines großen Gefäßes aus dem 15. Jahrhundert und einer kleinen, glasierten Reiterfigur, womöglich eines Kinderspielzeugs.
Auf der Grabungsfläche unter dem ehemaligen Pfarrheim wartete eine große Überraschung auf die Archäologen: Man fand 55 Bestattungsplätze mit 43 Gräbern aus der Zeit zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert n. Chr., allerdings meist ohne Beigaben. Es waren fast ausschließlich Männerskelette von Personen zwischen 20 bis 35 Jahren, gut ernährt, aber mit schlechten Zähnen, was auf eine Ernährung von Getreidebrei und wenig Fleisch schließen lässt, so Husty. Kinderskelette konnten nicht gefunden werden. Besonders interessant sei das Skelett eines Mädchens mit gebrochener Rippe, das vermutlich eines gewaltsamen Todes starb. Hier wurden eine bronzene Fibel und Schlaufohrringe gefunden - „vielleicht ein Adelsgrab aus der Zeit um 700 n. Chr.“. Wie die Archäologen herausfanden, wurde der Friedhof etwa 100 Jahre lange zwischen 650 – etwa 750 n. Chr. von vielleicht vier Generationen genutzt. Da in dem Friedhof fast ausschließlich Männer bestattet wurden, wird überlegt, ob es sich hier nicht um die Angehörigen eines bayerischen Urklosters, des Klosters „Berg im Donaugau“ handeln könnte, meinte Husty. Dem stimmte in der nachfolgenden Diskussion Kreisheimatpfleger Hans Neueder zu. Nach wie vor offen seien jedoch Fragen zum Standort der Burg der Grafen von Bogen, meinte Husty.

Kunstvoll „chopinisiert“

Bach, Mozart, alle haben geklaut, von Frédérik Chopin! Das Manko der Logik dieser Theorie, dass Chopin erst 60 Jahre nach Johann Sebastian Bach und 20 Jahre nach dem Tod von Wolfgang Amadeus Mozart geboren wurde, die älteren also kaum vom Nachgeborenen abschreiben konnten, tangiert einen großen Geist nur peripher. Oder war der Sachverhalt umgekehrt, hat Chopin in die Notenblätter der großen Kollegen rübergeschielt? Vielleicht aber auch entspricht keines von beiden der Realität, schließlich haben wir Fasching und André Hartmann ist für seinen geistvollen Humor bekannt! Wie kaum ein anderer versteht er es, die Großen der Musik zu „chopinisieren“, wenige Takte deren Originalkompositionen anzuspielen und dann im Stile Chopins weiter zu verarbeiten, im Verlaufe der Stücke immer wieder den „echten“ Beethoven oder Mozart durchscheinen zu lassen – und doch hat der Hörer den Eindruck, tatsächliche Werke von Frédérik Chopin zu hören. Nein, André Hartmann verfügt nicht über unveröffentlichte Chopin – Manuskripte, er entdeckte weder auf Pariser Dachböden verstaubte Original – Notenblätter, noch von Meerwasser zerfressene Fragmente Chopins in dessen letztem Urlaubsdomizil auf Mallorca, André Hartmann schuf in seinem Konzert im Saal des Kulturforums Oberalteich in kunstvollster Weise einen „neuen“ Chopin!
Folgt man dem augenzwinkernden Geschichtsunterricht von André Hartmann, stammt das berühmte „Yesterday“, dem C-Dur Prelude aus dessen „Wohltemperiertem Klavier“. Orff, Hindemith, Mozart, aber auch Grönemeier und Heino haben nach der Sichtweise André Hartmanns die berühmten „Regentropfen“ von Chopin in ihre Kompositionen und Songs eingebaut. Wie würden das Chopin – Prelude Alt Bundeskanzler Schröder, Angela Merkel oder Edmund Stoiber spielen? Natürlich in der Weise wie sie reden! André Hartmann zeigte es am Flügel. Wer hat „An der schönen blauen Donau“ komponiert? Natürlich Johann Strauß, oder war es doch auch wieder Chopin? Fragen Sie Hartmann!
Mit etwas langen Kabaretteinlagen, André Hartmann spielt ja auf dem „Nockherberg“ Politiker wie Edmund Stoiber, Altkanzler Gerhard Schröder und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, lockerte er das Programm auf. Vielleicht hätte sich gar mancher Musikfreund im gut besuchten Kulturforum Oberalteich ein etwas kürzeres „Politikerderblecken“, dafür länger angespielten André Hartmann – Chopin gewünscht, schließlich ist der Künstler ein wirklich guter Pianist! Musikgeschichtsbücher müssen nicht unbedingt neu geschrieben werden, die Musikwissenschaft ist nicht auf dem Kopf gestellt, aber ein niveauvolles Faschings – Musik – Kabarett war der „etwas andré Chopin“ von André Hartmann auf jeden Fall!
Theodor Auer
Hohes Niveau
Oberalteich: Zuschauer begeistert

„Ein toller Anfang des neuen Jahres“, war der Kommentar einer Besucherin des Neujahrskonzertes des Fördervereins für Kultur und Forschung Bogen-Oberalteich. Dieser Beurteilung ist nichts hinzuzufügen. Vom Fürstenhof in Köthen bis nach Buenos Aires reichte die Bandbreite der Musik im vollbesetzten Saal des Kulturforums. „Was nie sich fügt, lässt sich nie zusammenschweißen“, sagt Mime in Wagners Ring des Nibelungen beim Versuch, Siegfrieds Schwert aus zerschlagenen Trümmern zu schmieden.
Gelingt es Gerold Huber sen. als musikalischem Leiter und Dirigenten des Niederbayerischen Kammerorchesters, Unvereinbares zu einem Ganzen zu fügen? Weder über die seit Jahrzehnten allbekannte hohe Kompetenz in Sachen Musik Gerold Hubers noch über das hohe musikalische Niveau des Niederbayerischen Kammerorchesters braucht diskutiert zu werden. Doch Bach und Piazzolla, Brubeck und Manuel Infante in einem Konzert miteinander zu verbinden, dazu gehört Mut! Ein Kalkül, das sei vorweggenommen, das zur Begeisterung des Publikums aufging.
Man muss den Titel dieses Konzertes betrachten: Neujahrskonzert. Ein solches Konzert soll kein musikgeschichtliches Kompendium, keine Abhandlung über die stetige Erweiterung der Harmonik über Jahrhunderte hinweg, sondern ein beschwingt-mitreißender, aber keinesfalls seichter Sprung in das unbekannte Gewässer der Zukunft 2014 sein – nicht sorgeneinflößend, vielmehr freudig das Leben bejahend. Diese Prämisse erfüllten das Niederbayerische Kammerorchester und die Solisten voll und ganz.
Mit Daniela Rapps und Stefan Mutz konnten zwei Künstler gewonnen werden, welche dem 4. Brandenburgischen Konzert BWV 1049 von Johann Sebastian Bach mit ihren weich und melodisch gespielten Querflöten jene höfische Eleganz verliehen, prachtvoll gepaart mit der virtuosen Geigenkunst von Svetosar Anatchkov. Harmonisch fügte sich das ausdrucksvolle Cembalospiel von Stefan Seyfried in die Gesamtheit des Brandenburgischen Konzertes; der filigrane Ton des Cembalos wurde in keiner Passage, wie leider anderorts oft gehört, vom Orchester zugedeckt. Zu Grunde liegt dem Konzert für 2 Cembali BWV 1060 ein Konzert für 1 Cembalo und Oboe d’amore. Meisterhaft, wie die Oboe durch eine Klarinette ersetzt wurde, ebenso meisterhaft wie Florian Trübsbach, der sich sowohl durch Virtuosität als auch durch gefühlvolle Spielweise vor allem im überirdisch-anmutenden Gesang der Klarinette, begleitet von gezupften Celli, in die Gefühlswelt der Hörer spielte.

Nicht nur die Klarinette, auch das Saxophon beherrscht Florian Trübsbach mit Vollendung: Mit Erwin Schulhoffs stark Jazz – angehauchtem Teil aus der „Hot – Sonate“ in einer Bearbeitung von Gerold Huber lotete Florian Trübsbach den kaum für möglich gehaltenen Tonumfang seines Saxophons aus. Zwei Klaviere hört man relativ selten, noch seltener wenn diese von zwei so hervorragenden Künstlern wie Susanne Anatchkova und Professor Siegfried Mauser gespielt werden: Perfektes Zusammenspiel der Ausnahmepianisten im bekannten „Liber – Tango“ von Astor Piazzolla.
Noch einmal war das gleiche Stück als Zugabe zu hören, diesmal mit Florian Trübsbach und seinem Saxophon. Zweimal dasselbe und doch in der Klangcharakteristik so verschieden! Welchen Elan, welchen Schwung brachten Professor Mauser und Susanne Anatchkova in den Saal. Tänzerisch auf seiner Violine und mit dem Niederbayerischen Kammerorchester gestaltet der cantillene Mittelteil von Nino Rotas „Improvisio un diavolo sentimentale“.
Susanne Anatchkov zeigte in diesem Stück die gefühlvolle, zarte Seite ihres pianistischen Könnens. Dave Brubeck, der große Meister des Jazz, allen bekannt durch sein „Take five“, beendete mit „A la Turk“ aus seinen „Points on Jazz“ ein Neujahrskonzert, welches die Besucher, die ins Kulturforum Oberalteich gekommen waren, ob der Leistungen des Niederbayerischen Kammerorchesters, der musikalisch – virtuosen Kunst der Solisten und der Kontraste der Programmzusammenstellung durch Gerold Huber sen. förmlich „von den Stühlen“ riss.
Theodor Auer