Liebe Freundinnen, liebe Freunde, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Espace Masolo,

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2014 war wieder ein extrem ereignisreiches Jahr am Espace Masolo.

Die dritte Generation von Jugendlichen, die letztes Jahr ihre Ausbildung am Espace begonnen hat, hat sich hervorragend eingelebt und die Ehemaligen, die sogenannten "Alten", engagieren sich auf ergreifende Art als Ausbilder, Musiklehrer und Erzieher (Danke an alle!). Zurzeit befinden sich um die 30 Kinder und Jugendliche in der Ausbildung des Espace Masolo.

Das Espace Masolo ist 2014 zwei weitere Kooperationen mit den Waisenhäusern Centre Ma Familie und Centre Jeunes Soleil eingegangen. Einige der neuen Jugendlichen kommen aus diesen Zentren.

Zurzeit besuchen sechs Jugendliche finanziert vom Espace Masolo reguläre Schulen und Internate. Reagan Mabanzo und Dorcas Mabika machen dieses Jahr ihr Abitur. Sehr erfreulich ist die Neuigkeit, dass Dorcas bereits eine Zusage hat, ab dem nächsten Jahr an der Musikhochschule INA (Institut National des Arts, Kinshasa) studieren zu können.

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Im Frühjahr wurde während eines Besuches von Hubert Mahela und Gilbert Meyer aus Frankreich ein Theaterstück zum Thema Hygiene und Ernährung entwickelt. Ferner wurde währen ihres Aufenthaltes das Kulturzentrum umfangreich renoviert. Alle Räume wurden frisch gestrichen, der Hauptsaal bekam einen wundervoll gekachelten Boden (Danke Vinnie!), die Schrift an der Außenmauer wurde erneuert und das leider von der Witterung zerstörte Wandgemälde, das 2009 während eines Workshops mit Sarnath Banejee aus Indien und Bani Abidi aus Pakistan entstanden ist, durch ein neues wundervolles Gemälde im Innenhof ersetzt (Danke, Justin !).

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Die Fanfare Masolo ist mittlerweile eine feste Größe in Kinshasa. Über das Jahr gab es Konzerte auf zahlreichen Beerdigungen, in vielen Schulen, aber auch in Konzerthallen, im Grand Hotel, zum Internationalen Tag der Blauhelme, sowie zu Festen und Kulturveranstaltungen. Diverse Theaterstücke, die am Espace Masolo entstanden sind, wurden in über zehn Schulen aufgeführt.
Im Februar 2015 wird die Fanfare Masolo anlässlich des Besuches von Außenminister Frank-Walter Steinmeier in der Deutschen Botschaft und zur Wiedereröffnung des Goethe-Institutes spielen.

Im Sommer waren die junge Brass-Band Belakongo aus Wuppertal sowie das Ostbayrische Jugendorchester unter der Leitung von Hermann Seitz zu Gast am Espace Masolo. Zum ersten Mal ist es gelungen, dass Jugendliche aus Deutschland zum Gegenbesuch nach Kinshasa fahren.

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Diese Begegnungen waren unglaubliche Erlebnisse: Die Brass-Band Betakongo hat gemeinsam mit der Fanfare Masolo im Theatre des Intrigants ein einstündiges Konzert erarbeitet. Es fanden atemberaubende Konzerte auf öffentlichen Plätzen sowie im Centre Culturel de Zoo statt. Höhepunkte waren sicher die unvergesslichen Konzerte auf dem Place Victoire und im Quattier 3, bei denen es den jungen Bläsern und Perkussionisten gelang, mit ihrer Musik und ihren Tanzeinlagen über tausend Menschen zu begeistern.
Das Ostbayrische Jugendorchester erarbeitete mit Studenten der Musikhochschule und der Fanfare Masolo ein gemeinsames Programm. Hier fanden Konzerte am Espace Masolo und in verschiedenen Kulturzentren statt. Für die meisten der jungen Kongolesen war es die erste Begegnung mit symphonischer Musik.

Der Besuch der beiden Gruppen wurde von zahlreichen Radio-und Fernsehreportagen begleitet und ein besonderes Erlebnis war sicher das gemeinsame Konzert in der Deutschen Botschaft Kinshasa.

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An dieser Stelle ist auch besonders das Engagement der Eltern aus Wuppertal zu erwähnen. Während des Aufenthaltes in Kinshasa wurde im Waisenhaus Saint Familie ein wundervolles Kunstprojekt realisiert. Eine Gruppe von Eltern hat-endlich!-ein solides Sonnensegel für den Innenhof des Espace Masolo konstruiert. Täglich wurde die neue Website mit aktuellen Ereignissen gefüttert und der eine oder die andere haben tagelang Schwerstarbeit in der Küche geleistet (Danke an alle Eltern!).

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Beide Besuchergruppen sind mit Filmemachern angereist und so dürfen wir gespannt auf die Dokumentationen sein. Von Uwe Schorn sind bereits Kostproben auf der Website zu finden. Das sechsköpfige Filmteam aus Bayern realisiert mit Dorcas und Exause als Hauptfiguren einen Dokumentarfilm über das Leben von Straßenkindern in Kinshasa mit dem Titel "Sheguez-Kinshasas Straßenkinder".

Sehr erfreulich ist die Zusammenarbeit mit dem Music Fund aus Belgien unter der Leitung von Lucas Pairon. Der Music Fund hat dem Espace Masolo nicht nur ein Klavier und zahlreiche neue Instrumente zu Verfügung gestellt, sondern er organisiert und finanziert einen regelmäßigen Unterricht in Musiktheorie und ermöglicht einigen Jugendlichen Praktika an der ebenfalls vom Music Fund am INA eingerichteten Reparaturwerkstatt für Blechblasinstrumente.
Im Rahmen seiner Doktorarbeit macht Lucas Pairon eine Langzeitstudie über den Einsatz von Musik in der Entwicklungszusammenarbeit, bei der insbesondere Nathalie Mbiya und Felly Longange im Zentrum seiner Beobachtung stehen.

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Mit dem Französischen Regisseur Jean-Michel Dabory wurde im Oktober ein Improvisationstheaterstück entwickelt, das mit großem Erfolg im Centre Culturel Francais aufgeführt wurde.

Im Dezember reisten Malvine Velo und Mamie Mambu nach Stuttgart, um an dem Laboratorium International "Ladies Nights-Night ofDelight" teilzunehmen. Dorcas Mabika hat für diese Reise kein Visum erhalten, was wir sehr bedauern.

Das Wuppertaler Haus der Jugend plant eine weitere Zusammenarbeit mit dem Espace Masolo. Der Auftritt der Brass-Bands soll zu einem visuellen Ereignis werden.
Als "Global Government" soll die Fanfare spektakuläre Open-Air-Auftritte erarbeiten.

In Vorbereitung ist auch ein Besuch des renommierten Jazz-Orchesters "The Dorf' 2016 in Kinshasa. 2015 wird voraussichtlich eine fünfköpfige Delegation von "The Dorf' nach Kinshasa fahren, um mit der Fanfare Masolo zu proben und den großen Besuch für 2016 vorzubereiten.

Für diese Begegnung gibt es vom Außenminister Frank-Walter Steinmeier sowie von Christina Rau wunderbare Empfehlungsschreiben.
Frank-Walter Steinmeier: ... lm Espace Masolo finden von Armut und Gewalt traumatisierte Jugendliche einen Ort, an dem sie sich mit künstlerischen Mitteln wieder ins Leben zurücktasten können. Zum Beispiel als Musiker in der mitreißenden Blaskapelle "Fanfare Masolo", die auch bereits in Deutschland auf Tour war. Ich unterstütze ausdrücklich die Initiative und wünsche Ihnen, dass sich möglichst viele Unterstützer von ihrer musikalischen und menschllichen Energie mitreißen lassen .....

Christina Rau: ... Die gemeinsamen Projekte in Kinshasa und in Deutschland werben zugleich für mehr Verständigung, für mehr Toleranz, für mehr Chancengleichheit. Deshalb sage auch ich allen Förderen und Unterstützern des Projektes ein herzliches Dankeschön.

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Auch in Deutschland tut sich einiges:

Zu unserer großen Freude gibt es jetzt endlich eine professionelle Website für den Freundeskreis (Danke Birgit und Tosta!), die zurzeit auch eine französische Übersetzung bekommt (Danke Catherine!).

ln 2014 wurden vom Verein insgesamt 12.919 € eingenommen. (Spenden: 5.843 €, Förderbeiträge: 7.076 €). 10.800 € wurden an das Espace Masolo überwiesen.

Bei der turnusmäßigen Vorstandswahl wurden Stefanie Oberhoff und Luci Bögeholz in ihren Ämtern bestätigt. Winni Walgenbach scheidet aus gesundheitlichen Gründen als Vorstandsmitglied und Kassenwart aus und wird in diesen Funktionen von Gerd Hesse aus Wuppertal abgelöst.

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Durch die Besuche in Kinshasa ist ein ungeheuer großes Engagement im Verein Freundeskreis entstanden, was dazu geführt hat, dass wir den Verein zur Zeit umstrukturieren, um allen die Möglichkeit zu geben sich zu engagieren. Auf Beschluss der jährlichen Mitgliederversammlung im November soll das Hauptaugenmerk vor allem noch einmal auf der Gewinnung von regelmäßigen Förderbeiträgen liegen. Ziel sind 100 Menschen, die jährlich 120 € überweisen. (Zahlreiche neue Förderer gibt es seitdem bereits, aber es sind noch Plätze frei!)

Also vergesst nicht: Wir haben so viele Ideen für die Zukunft und brauchen viele neue treue Spender-am besten sofort Daueraufträge einrichten!

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Hier bedanken wir uns auch wieder bei allen treuen Spendern und Unterstützern, ohne die es das Espace Masolo gar nicht gäbe. Und auch im Text ist der eine oder andere Dank verstreut. Der größte Dank gilt aber wie immer dem unermüdlichen grandiosen Team des Espace Masolo und den wundervollen Jugendlichen, die uns mit ihrer Kraft, ihrer Solidarität, ihrer unbeschreiblichen Kreativität zeigen, dass man sich auch unter extrem erschwerten Startbedingungen einen Lebensraum schaffen kann, der von Vertrauen und Respekt geprägt ist, der es erlaubt, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und eine Zukunft nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.(Merci a vous tous!)

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Mit herzlichem Gruß für den Freundeskreis,

Luci Bögeholz, Stefanie Oberhoff, Gerd Hesse und Winni Walgenbach


pdfZuschrift vom Freundeskreis Espace Masolo